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Jeffrey McEachern – der persönliche Weg des “Chief of Good Vibes” raus aus einem ungesunden Lifestyle

Wenn sich das Laufband in Bewegung setzt, Jeffrey in die Kamera strahlt und dich zu seinem Kurs begrüßt, springt der Funke sofort über. Der 35-jährige Laufcoach hat nicht umsonst den Spitznamen „Chief of Good Vibes“ von seiner Community erhalten. Sobald die Musik loslegt, ist er in seinem Element: Während die Beine anfangen zu walken oder zu laufen, tanzt und singt er mit – am liebsten zu Pop Musik. „Ich bin mit Musik groß geworden. Mein Vater war DJ, meine Mum hat mir schon früh die Songs von Destiny’s Child vorgespielt.“ Doch so gesund und aktiv wie jetzt war Jeffreys Lifestyle nicht immer.
Während der gebürtige Bremer heute am liebsten zwischen 5 und 6 Uhr morgens aus dem Bett springt, meditiert und den Tag mit einem Stretching beginnt, bevor es weiter ins Studio geht, sah sein Alltag früher anders aus. Den Stereotypen vom Fitnesstrainer, der von klein auf der Beste im Schulsport war und sich schon immer für gesunde Ernährung interessiert hat, erfüllt Jeffrey kein bisschen – und ist damit das perfekte Vorbild für alle, die sich immer wieder neu aufraffen müssen oder Schwierigkeiten haben, loszulegen.
Überhaupt hat sein Weg einige Wendungen genommen, bis er zum Sport gefunden hat und sich mit fast 30 Jahren traute, sein Leben komplett umzukrempeln. „Ich komme aus einem Dorf bei Bremen. Abgesehen davon, dass wir die einzige schwarze Familie waren, habe ich mich früh mit meiner Sexualität auseinandergesetzt und gemerkt, dass ich schwul bin. Aber ich habe mich nicht nur deshalb anders gefühlt. Ich wollte mehr und raus in die Welt. In der Musikbranche arbeiten, mit Menschen, die so sind wie ich“, erinnert sich Jeffrey. Die ersten Schritte führten ihn aber erst einmal zu einer großen amerikanischen Fast-Food Kette. „Mein Vater kommt aus den USA und dort sagt man, wenn du es zu nichts bringst, fängst du bei McDonalds an. Wir mussten alle lachen, als ich meinen ersten Tag dort hatte. Aber es hat mir Spaß gemacht, ich mochte die Strukturen.“ Und das Essen. Jeffrey ernährte sich fast ausschließlich von Fast Food, rauchte – und dieser ungesunde Lifestyle hatte auch Folgen für die mentale Gesundheit.

Nach einem halben Jahr in New York und dem geplatzten Traum vom Tellerwäscher zum Millionär kam die Chance zu einem beruflichen Neustart im Bereich Künstlermanagement. Während einer Bustour durch Berlin, die am Gebäude von Universal Music vorbeiging, wurde Jeffrey klar: “Da will ich arbeiten.“ Keine zwei Monate später zog er mit so gut wie nichts in die Hauptstadt und fing eine Ausbildung als Musik- & Marketingmanager an. Was als Traumjob startete, endete in noch mehr Zigaretten, wenig Schlaf, Überstunden und dem Gefühl, ausgebrannt zu sein.
„Nach einer Weile in dem Job wurde mir gesagt, um Karriere zu machen, sei ich zu nett. Für mich gibt in der Welt in der wir leben aber kein zu nett – ich hätte einen positiven Teil meiner Persönlichkeit ändern müssen, und das kam für mich nicht infrage“, erzählt Jeffrey. Und dieses Mal war es nicht nur Zeit für eine berufliche Veränderung, sondern für eine in größerem Maßstab. Er hörte mit dem Rauchen auf und fing stattdessen mit dem Laufen an. „Ich wollte einfach nicht dick werden. Was für eine positive Auswirkung der Sport auf meine Psyche haben würde, hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm.“
Stück für Stück holte sich Jeffrey sein Leben zurück. Veränderte seine Ernährung, fing eine Therapie an, baute gefühlt das erste Mal gesunde Freundschaften und Beziehungen auf. Kreierte ein Visionboard und beschäftigte sich mit der Frage, was er vom Leben will. „Ich habe mir Unterstützung geholt. Man muss Dinge nicht allein schaffen. Diese Message versuche ich auch meinen Kursteilnehmer:innen mitzugeben. Wir alle haben das Recht, glücklich zu sein. Wir haben es verdient, dass es uns gut geht und ich rate jedem Menschen, sein persönliches Glück für sich zu definieren und jeden Tag kleine Entscheidungen zu treffen, die einen dahin führen. Es wird nicht immer einfach sein, aber es lohnt sich, dafür einzustehen und zu kämpfen”.
Beim Training für seinen ersten Halbmarathon, den Jeffrey noch vor seinem 30. Geburtstag schaffen wollte, lief er im Gym auf einem Laufband – auf dem Tablet vor sich ein Beyoncé Konzertvideo. „Ich tanzte quasi beim Laufen. Da kam ein Typ auf mich zu und stellte sich als Geschäftsführer eines Cycling Studios vor. Meine Energie hatte ihn so begeistert, dass er mir einen Job anbot“, erzählt Jeffrey über den Beginn seiner Trainerlaufbahn.
Anfangs arbeitete er hauptberuflich noch in der Redaktion einer Talent TV Show und traute sich nicht, den sicheren Job an den Nagel zu hängen. Als dann auch noch Adidas auf ihn aufmerksam wurde und ihm die Möglichkeit gab, Laufcoach zu werden, hatte er endlich das Gefühl, anzukommen. „Mein bisher größtes Highlight war dann das Angebot, Peloton-Trainer zu werden. Auf meinem Visionboard hatte ich übrigens genau das manifestiert – verrückt oder?!“

Im Dezember 2021 packte Jeffrey dann erneut seine Sachen und zog für seinen Traumjob nach London. Der erste Umzug, der nicht dazu diente vor Unzufriedenheiten zu flüchten, sondern um seinem Traum zu folgen. „Ich habe endlich das gefunden, was mir bislang immer gefehlt hat. Der Mix aus Musik, Menschen und Bewegung ist perfekt für mich. Ich liebe die Energie der Kurse, die Community und das Gefühl, etwas zurückgeben zu können“, so Jeffrey über seine ersten Monate bei Peloton und ergänzt: „Ich glaube, dass ich nicht ohne Grund durch dunkle Zeiten gehen musste. Sport hat mir körperlich aber vor allem auch mental so viel gegeben und diese Kraft und innere Stärke teile ich in meinen Kursen nun mit anderen.“
Natürlich hat auch Jeffrey mal Tage, an denen er mit der Motivation kämpft und keine Lust aufs Training hat. Sein bester Tipp? „Ich habe mal bei einer Autorin den perfekten Trick gelesen, der bei mir seitdem immer funktioniert. Stell’ dir einen Raketenstart vor und zähle von 3 runter. Bei 1 angekommen stehe ich auf und ziehe meine Sportklamotten an – der Weg zum Laufband geht sich dann fast von selbst.“
Wer live mit Jeffrey trainieren möchte, hat mehrfach die Woche Gelegenheit dazu. Auch on demand findet man inzwischen über 30 Kurse mit dem sympathischen Instructor – von 20 min Classical Walk oder Soul Run über 30 min Walk + Run bis zu 45 min R&B Run. Also, worauf wartest du? Drei, zwei eins … Raketenstart!